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Ernährung und chronische Nierenkrankheit

Ernährung und chronische Nierenkrankheit

Möglicherweise müssen Sie einige kleine Veränderungen an Ihrer Ernährung vornehmen, um Ihre chronische Nierenkrankheit in den Griff zu bekommen. Wenden Sie sich an einen Ernährungsberater, um einen Ernährungsplan zu vereinbaren, der Lebensmittel vorsieht, die Sie gerne essen, die aber gleichzeitig auch Ihre Nieren gesund halten.

Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, sich im Rahmen des Managements Ihrer Nierenerkrankung eine richtige Ernährung anzugewöhnen.
Die ersten drei Schritte (1–3) sind für jeden mit einer Nierenerkrankung wichtig.
Die letzten beiden Schritte (4–5) können wichtig werden, wenn sich die Nierenfunktion verschlechtert.

Die ersten Schritte hin zu einer richtigen Ernährung

Schritt 1: Wählen und kochen Sie Lebensmittel mit weniger Salz.

Warum? Um Ihren Blutdruck zu kontrollieren.
Kaufen Sie häufig frische Lebensmittel. Natrium (das in Salz enthalten ist) wird vielen abgepackten Lebensmitteln zugesetzt, die Sie im Supermarkt kaufen können.
Kochen Sie Mahlzeiten frisch, anstatt abgepackte Lebensmittel zu essen. „Fast Food“, gefrorene Lebensmittel und Lebensmittel aus Dosen enthalten mehr Natrium.
Verwenden Sie Gewürze und Kräuter anstatt Salz.
Wenn Sie Gemüse, Bohnen, Erbsen, Fleisch oder Fisch zubereiten, kochen Sie die Zutaten und schütten Sie anschließend das erste Wasser, in dem Sie sie gekocht haben, weg, bevor Sie mit der Zubereitung fortfahren.

Schritt 2: Nehmen Sie die richtige Menge und Art von Eiweiß zu sich

Warum? Um Ihre Nieren zu schützen. Wenn Ihr Körper Eiweiß verarbeitet, entstehen Abfallstoffe. Ihre Nieren scheiden diese Abfallstoffe aus. Wenn Sie mehr Eiweiß als notwendig zu sich nehmen, müssen Ihre Nieren unter Umständen intensiver arbeiten.
Essen Sie kleine, eiweißreiche Portionen.
Eiweiße befinden sich sowohl in pflanzlichen, als auch in tierischen Lebensmitteln. Die meisten Menschen essen beide Arten von Eiweißen.

Tierisches Eiweiß: Hühnchen, Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte.

Eine zubereitete Portion Hühnchen, Fisch oder Fleisch sollte in etwa die Größe einer Spielkarte haben. Ihre tägliche Portion Milchprodukte sollte einer halben Tasse Milch oder Joghurt oder einem Stück Käse entsprechen.

Pflanzliches Eiweiß: Bohnen, Erbsen, Okra, Nüsse

Eine Portion gekochte Erbsen entspricht etwa einer halben Tasse; eine Portion Nüsse entspricht etwa einer viertel Tasse. Eine Portion gekochte(r) Reis oder Nudeln entspricht etwa einer halben Tasse.

Schritt 3: Wählen Sie Lebensmittel, die gesund für Ihr Herz sind

Warum? Um zu verhindern, dass sich Fett in den Arterien, im Herz oder in den Nieren ablagert.

Grillen, kochen oder sautieren Sie Lebensmittel bzw. bereiten Sie sie im Ofen zu, anstatt sie zu braten.
Bereiten Sie Lebensmittel mit einem Schuss Olivenöl anstatt Butter zu.
Schneiden Sie Fett von Fleisch ab und entfernen Sie die Haut von Hühnchen, bevor Sie es verzehren.

Lebensmittel, die Ihr Herz schützen: Mageres Fleisch wie Filet oder Rundschnitte, Geflügel ohne Haut, Fisch, Gemüse, Obst, fettarme oder fettfreie Milch, Joghurt und Käse.  

Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum

Trinken Sie Alkohol in Maßen: Männer sollten maximal zwei alkoholische Getränke pro Tag zu sich nehmen, Frauen maximal ein alkoholisches Getränk. Exzessiver Alkoholkonsum kann die Leber, das Herz und das Hirn schädigen und zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.

Die nächsten Schritte hin zu einer richtigen Ernährung

Wenn die Nierenfunktion abnimmt, müssen Sie unter Umständen Lebensmittel mit weniger Phosphor und Kalium essen. Ihr Arzt wird anhand von Labortests die Phosphor- und Kaliumwerte in Ihrem Blut prüfen.

Schritt 4: Wählen Sie Lebensmittel und Getränke mit weniger Phosphor

Warum? Um Ihre Knochen und Arterien zu schützen. Wenn zu viel Phosphor in Ihrem Blut zirkuliert, wird dadurch Ihren Knochen Kalzium entzogen, was sie dünn, schwach und anfälliger für Knochenbrüche macht. Hohe Phosphorwerte im Blut können auch zu Juckreiz auf Ihrer Haut und zu Schmerzen in den Knochen und Gelenken führen.

Ihr Arzt wird mit Ihnen über die Einnahme von Medikamenten zu Ihren Mahlzeiten sprechen, um den Phosphorgehalt in Ihrem Blut zu reduzieren. Sie können ein Arzneimittel einnehmen, das wie ein „Schwamm“ wirkt und Phosphor aufnimmt bzw. bindet, wenn es in Ihren Magen gelangt. Da der Phosphor also nun gebunden ist, gelangt es nicht in Ihren Blutkreislauf. Stattdessen scheidet Ihr Körper den Phosphor über den Stuhl aus.

Schritt 5: Wählen Sie Lebensmittel mit der richtigen Menge an Kalium.

Warum? Um die Funktionsfähigkeit Ihrer Nerven, Herzmuskeln und Ihres gesamten Körpers zu unterstützen. Wenn die Kaliumwerte im Blut zu hoch oder zu niedrig sind, kann dies zu Problemen führen. Wenn die Nieren geschädigt sind, kann dies zur Anreicherung von Kalium in Ihrem Blut führen, was wiederum Ursache für schwerwiegende Herzprobleme sein kann. Durch die richtigen Lebensmittel und Getränke können Sie bei Bedarf Ihren Kaliumwert senken.

Salzersatzmittel können sehr viel Kalium enthalten. Lesen Sie immer das Etikett mit den Inhaltsstoffen. Fragen Sie Ihren Arzt nach Salzersatzmitteln.
Lassen Sie Obst und Gemüse aus Dosen vor dem Verzehr abtropfen.

Lebensmittel mit einem geringen Kaliumgehalt:

Äpfel, Birnen
Karotten, grüne Bohnen
Weißbrot und Nudeln
Gekochter Reis und Weizen, Müsli

Lebensmittel mit einem hohen Kaliumgehalt:

Orangen, Bananen und Orangensaft
Kartoffeln, Tomaten
Kaffee und brauner Pilaw-Reis
Müsli auf Kleiebasis
Milchprodukte
Vollkornbrot
Bohnen und Walnüsse

Lebensmittel mit einem geringen Phosphorgehalt:

Frisches Obst und Gemüse
Brot, Nudeln, Reis
Müsli und Zuckermais
Limonade, Tee

Lebensmittel mit einem hohen Phosphorgehalt:

Kaffee, Geflügel, Fisch
Getreide und Haferflocken
Milchprodukte
Bohnen, Linsen und Nüsse
Einige kohlensäurehaltige Getränke mit zugesetztem Phosphor


  Montag, 8. Januar 2018

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